18 Schülerinnen und Schüler aus Moskau waren in der Adventszeit mit ihren beiden Lehrerinnen Alla Yurchenko und Svetlana Muskatina im Rahmen eines Schüleraustausches zu Gast bei Schülern aus den Russischkursen der Martin-Luther-Schule Marburg. Die Schülerinnen und Schüler kannten sich bereits gut, denn im September 2012 waren die Marburger zwei Wochen in den russischen Familien und in der Partnerschule zu Gast.
Der Austausch mit dem Gymnasium Nr.1527, das im Südosten von Moskau liegt, findet bereits seit 1989 regelmäßig alle zwei Jahre statt. Er wird von den Russischlehrkräften organisiert und durch die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch gefördert.
Die Schülerinnen und Schüler erlebten zusammen ein abwechslungsreiches Programm. Neben dem Kennenlernen der deutschen Schulwirklichkeit und gemeinsamen Freizeitunternehmungen standen Marburg und seine Umgebung auf dem Programm. Auf einer Stadtrallye mit ihren deutschen Partnern zählten die russischen Gäste die Zahl der zu bewältigenden Treppenstufen, suchten Denkmäler und erkundeten ihre Bedeutung und bestaunten die ungewohnt engen Gassen der Oberstadt mit ihrer Fachwerkarchitektur und dem vorweihnachtlichen Schmuck. Ein Bummel durch Marburg b(u)y night durfte auch nicht fehlen.
Oberbürgermeister Vaupel begrüßte die Gruppe im historischen Rathaussaal. Er verwies auf die vielfältigen internationalen Kontakte Marburgs, sowohl historisch als auch in der Gegenwart, und hob hervor, wie bedeutsam für ein gutes Zusammenleben es ist, sich gegenseitig besser kennenzulernen.
Beim Betrachten der Gemälde in der Alten Aula der Philipps-Universität wurden geschichtliche Bezüge lebendig, nicht nur zur Heiligen Elisabeth und zu Luther, sondern auch zu Lomonossov, dem Begründer der Moskauer Universität, der in Marburg studierte und eine Marburgerin heiratete. In der Elisabethkirche konnten Vergleiche zur Formensprache der orthodoxen Kirchen gezogen werden.
Bei einem Besuch auf dem Hofgut Fleckenbühl waren die Ziegen und Kälbchen für die Großstadtkinder ein besonderer Anziehungspunkt, und in der Töpferei des Hofes konnten sie ihre eigenen Andenken anfertigen.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf eigenen kulturellen Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler. Bei einem Besuch in Frankfurt entstanden in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum in gemeinsamen Workshops sehr kreativeTrickfilme mit Titeln wie „Elefantentag“, „In 80 Sekunden um die Welt“, „Man hätte es nicht gedacht“ und „Thai-Anna“. Ein Atelierbesuch bei den Radenhäuser Künstlern in Amöneburg fand statt, bei dem eigene Druckgrafiken gestaltet wurden. Die Brücker Mühle wurde besichtigt, und bei Radio Unerhört Marburg konnte ein eigener kleiner Sendebeitrag produziert werden.
Beim Abschlussabend wurden alle Ergebnisse vorgestellt und bewundert, bevor es dann leider wieder hieß Abschied zu nehmen. Der nächste Schüleraustausch ist schon für das Jahr 2013 ins Auge gefasst.