Istanbul, 21.-27.03.2015
Im März 2015 reisten 15 Schüler/innen gemeinsam mit Frau Vestweber und Frau Kern zu ihren Austauschpartnern des „Lycée Saint Benoît“ nach Istanbul. Diese hatten uns bereits im Dezember in Marburg besucht und waren uns sehr ans Herz gewachsen.
Dementsprechend groß war die Wiedersehensfreude, als wir nach einer insgesamt ca. 9-stündigen Reise endlich auf unsere Gastfamilien trafen.
Gleich darauf konnten wir auch Bekanntschaft mit dem berüchtigten Verkehr in Istanbul machen: Einige Schüler/innen, deren Austauschpartner auf der asiatischen Seite wohnten, hatten eine Heimfahrt von bis zu drei Stunden! Der erste Abend ging mit einer Fülle an spannenden Eindrücken zu Ende.
Das darauffolgende Wochenende wurde durch die Austauschpartner frei gestaltet. Diese organisierten meist kleinere Unternehmungen mit anderen Austauschpartnern, damit wir Deutschen uns weniger einsam fühlten.
Auch die „Reise“ zur Schule war für uns ungewohnt: Manche mussten ein Boot über den Bosporus nehmen, andere die privaten Kleinbusse der Schule und einige mussten zu entsetzlich früher Stunde um fünf Uhr aufstehen.
Der erste Schultag begann mit dem obligatorischen Morgenappell auf dem Schulhof. Danach hatten die deutschen Schüler/innen die Möglichkeit, sich untereinander und mit ihren Lehrern über das bereits Erlebte auszutauschen. Doch schon in der zweiten Stunde gab es ein Wiedersehen mit den Austauschpartnern und nach einem Empfang durch den Schulleiter Pierre Gentric liefen wir gemeinsam über den Bosporus von Europa nach Asien. Dort besichtigten wir eine kleine Moschee, die Rüstempaşa Moschee, shoppten auf dem Ägyptischen Basar und machten anschließend eine gemütliche Bootstour auf dem Bosporus.
Das Dienstagsprogramm fand leider ohne unsere Austauschpartner statt, deren Unterricht wir jedoch in der ersten Stunde besuchten. Danach besichtigten wir den Beylerbeyi Palast, einen alten Sultanpalast, der jetzt als Museum dient. Auf dem sagenumwobenen Mädchenturm, der inmitten des Bosporus steht, konnten wir eine herrliche Aussicht über Istanbul genießen und viele Fotos machen, vor allem Selfies.
Auch der Mittwoch wurde durch Unterrichtsbesuche eingeläutet, wo wir durch die in Deutschland eher unüblichere Strenge der Lehrer und des Unterrichts im Allgemeinen überrascht wurden.
Im Anschluss nahmen wir an einer traditionellen türkischen Malart namens Ebru teil, die als Kunstprojekt in der Schule angeboten wird, und gestalteten eigene Bilder. Danach verließen wir die Schule, um die Sultan-Ahmed-Moschee, auch Blaue Moschee genannt, und die Hagia Sophia, die in ihrer Vergangenheit sowohl christlich als auch muslimisch war, zu bestaunen. Der Grand Bazaar, den wir später besuchten, war, wie der Name schon sagt, riesig. In Kleingruppen hatten wir die Möglichkeit, allerhand Souvenirs durch Handeln zu erwerben, sodass wir ein weiteres Stück der türkischen Kultur kennenlernen konnten.
Am nächsten und leider letzten vollständigen Tag arbeiteten wir mit unseren Austauschpartnern in Kleingruppen an Projekten zu den Legenden rund um den Mädchenturm, welchen wir am Dienstag besichtigt hatten. Daraufhin stellten wir unsere Projekte vor, wobei gerade aufgrund der Mehrsprachigkeit viel gelacht wurde. Als die türkischen Schüler/innen wieder in ihren Unterricht mussten, gingen wir zum berühmten Galataturm. Nachdem wir dort einiges über seine Geschichte und anschließend auch über die der Kirche Basilika St. Antonius erfahren hatten, bekamen wir die Möglichkeit, auf der Istiklal Caddesi, der wohl bekanntesten Einkaufsstraße Istanbuls, zu shoppen.
Am Freitag erfolgte der lang gefürchtete Abschied. Nachdem wir noch einmal den Unterricht besucht und die Aufführung der Theater-Projektgruppe gesehen hatten, erwartete uns eine Überraschung: Eine Gruppe der Schule zeigte uns einen traditionellen türkischen Tanz.
Doch nach dem Erhalten der Zertifikate und dem Schießen letzter Gruppenfotos ließ sich das Unvermeidliche nicht länger hinausziehen: Der Abschied erfolgte unter Lachen und Tränen, denn keiner wollte wirklich gehen.
Für viele steht schon jetzt der Entschluss fest, bald wieder nach Istanbul zu reisen, denn dieser Austausch war einfach unvergesslich!
von Zoe Parsons und Emma Junk