Auch in diesem Jahr ging es wieder zu unserer Partnerschule St. Roch in Theux. Mit insgesamt 16 Schülerinnen und Schüler der Klassen 9b, 9c und 9d hatten wir eine mehr als zufriedenstellende Beteiligung, die nur dadurch etwas getrübt wurde, da diesmal nur 8 belgische Schülerinnen und Schüler mit von der Partie waren. Im nächsten Jahr wird dies allerdings wieder anders sein.
Der Austausch mit dem Institut St. Roch hat einen besonderen Charakter, da die Schule von deutschen Priestern aufgebaut wurde, die es während des sogenannten Kulturkampfes unter Bismarck vorzogen, Deutschland zu verlassen und sich in Belgien niederließen. Die Gegenwart dieser Gründerväter ist insofern immer noch greifbar, als sich auf dem Dachboden von St. Roch ein Museum physikalischer Instrumente befindet, das von den Physiklehrern der Schule wie ein besonderer Schatz gehegt und gepflegt wird. Alljährlich geht die erste Führung der deutschen Schülerinnen und Schüler daher auch auf diesen Dachboden, wo unter großem Staunen festgestellt wird, wie gut fast all diese Geräte noch funktionieren. Gab es denn damals noch keinen eingebauten Verschleiß?
Der Besuch des Europaparlaments in Brüssel gehörte zu den Höhepunkten der Fahrt. Leider befanden sich die Abgeordneten an diesem Tag in Strasbourg. Aber das war vielleicht ganz gut so, denn das Sprachengewirr muss groß sein, wenn sie alle da sind. Jeder der Abgeordneten hat das Recht in seiner Sprache zu reden. Das macht wie viele insgesamt …? Liège stand ebenfalls wieder auf dem Programm; diesmal mit dem Besuch des Archäologischen Museums. Wie man sich schon denken kann: auch hier waren die Römer. Darüber hinaus haben wir erfahren, dass die mächtige Kathedrale im Zentrum nicht durch den letzten Weltkrieg zerstört wurde, sondern bereits während der Französischen Revolution. Dass Bedauern darüber fing schon bei der Demontage der Kathedrale an: leider zu spät.
Zum Abschluss der Führung im Archéoforum von Liège gab es etwas Besonderes: Wettspiel in vier Gruppen. Da konnte man die Schülerinnen und Schüler der MLS aber rennen sehen, um in Bestzeit die Fragen richtig zu beantworten. Am Ende hatten dann doch alle gewonnen.
Ansonsten sind auch die Fritten und die gute Schokolade nicht zu kurz gekommen. Wir waren ja schließlich in Belgien. Fortsetzung folgt, denn wir freuen uns nun auf den Rückbesuch Ende April.
Karin Schwalm