Pünktlich zur Unterzeichnung des „Vertrags von Aachen“ richtete die Martin-Luther-Schule zum vierten Mal in Folge mit Hilfe und unter großem Engagement der Deutsch-französischen Gesellschaft Marburg einen Deutsch-französischen Tag in ihren Räumen aus. 260 Schülerinnen und Schüler mit Französisch als 1. oder 2.Fremdsprache konnten an einem Vormittag jeweils eine Schulstunde lang zum Thema „Energiewende“ arbeiten, dem Motto der Veranstaltung, die vom Deutsch-französischen Jugendwerk initiiert und gesponsert wurde.
Bilder: Fr FlammerDer Klimaschutz ist auch ein wichtiger Bestandteil des „Aachener Vertrags“, der von Bundeskanzlerin Merkel und dem französischen Staatspräsidenten Macron am 22. Januar 2019 unterzeichnet wurde.Während die Fünft- und Sechstklässler lernten, welche Farben die Abfalltonnen in Frankreich haben und was dahinein kommt, konnten die Älteren mit Hilfe von Tablets und Smartphone-Apps ein zum Thema passendes Lied entschlüsseln oder ein Energiequiz bearbeiten.
All diese Aktivitäten wurden von Französischstudent*innen der Universität Marburg unter Leitung ihrer Dozentin, Frau Köhling, vorbereitet und als Workshops durchgeführt. Den diesjährigen Leistungskursler*innen der Martin-Luther-Schule standen die Damen und „Studis“ als zum Teil muttersprachliche Gesprächspartner zur Verfügung. Neben den Inhalten des neu unterzeichneten Vertrags bekamen die angehenden Abiturient*innen so auch den einen oder anderen Tipp zum Studium – und das alles auf Französisch! Zum Abschluss gab es für jeden Teilnehmer ein Stück von der „Galette des rois“, einem traditionellen französischen Kuchen, mit dem am Dreikönigstag der König oder die Königin der Familie gewählt wird. Das werden diejenigen, die in ihrem Kuchenstück eine sogenannte „fève“, eine kleine Plastikfigur, finden. Die enge Kooperation der Martin-Luther-Schule mit der Philipps-Universität im Fachbereich Französisch ist einmalig in der Marburger Schullandschaft: Studierende für das Lehramt können so lernen, Unterrichtsinhalte für bestimmte Altersgruppen zu erarbeiten und direkt „live“ ausprobieren – mit einem anschließenden Feedback durch Lehrer und Schüler. „Die Materialien waren sehr ansprechend und schülergerecht“, befand eine Lehrerin, „aber sprachlich bräuchten die Schüler*innen noch mehr Unterstützung.“ Ein sicher nützlicher Rat für die angehenden Lehrer*innen, die noch nicht über so viel Berufserfahrung verfügen. „Es hat viel Spaß gemacht“, lobte ein Schüler die Veranstaltung, „ wir hätten gerne noch viel länger mit den Tablets an dem Thema gearbeitet.“ Eine gute Perspektive für 2020!
Carola Flammer