Gut 13 Monate nahm Frau Biedebach an der MLS bereits die Aufgaben der Schuldirektorin voll umfänglich wahr. Am Mittwoch, den 6. März endete mit ihrer Ernennung zur Oberstudiendirektorin und der Übergabe der Urkunde durch Schulamtsleiterin Heike Grosser ihre Bewährungszeit.
Schulamtsdirektorin Heike Grosser hob in ihrer Rede hervor, dass Frau Biedebach nach dem üblichen Jahr Bewährung vor ihrer Beförderung zahlreiche Herausforderungen gemeistert hat.
ein großes Schulhaus bewirtschaften, mit ihrem Team gemeinsame Ziele entwickeln und Schülerinnen und Schüler nach modernen Ansprüchen besonders gut fördern.
Ihr Streben nach „mehr“ führte sie nach 11 Jahren Berufsschule in die Schulleitung, in der heute Management, Planung, Kontrolle und „Leadership“ gefordert seien. Letzteres bedeute „Mitarbeiter mit Visionen zu inspirieren“, was eine ebenso anspruchsvolle Aufgabe sei wie das Verwaltungshandeln, die Organisation, Personalführung, Ressourcen gut zu nutzen, Zielvorstellungen zu entwickeln, Curricula zu vermitteln und die Entwicklung des Kollegiums voranzubringen, die speziellen Schwerpunkte der MLS zu konsolidieren und weiterzuentwickeln.
Viel erreicht habe Frau Biedebach durch das ihr eigene „tatkräftige Anpacken“ bei der Aufgabe, eine sichere und lernförderliche Umgebung zu schaffen.
Abschließend konstatiert Frau Grosser, dass Frau Biedebach seit Februar 2018 mit der kommissarischen Leitung der MLS beauftragt war und sich hervorragend qualifiziert und gut bewährt habe. Die neue Schulleiterin solle im Sinne der pädagogischen Leitlinie Martin Luthers – „die Jugend soll nicht traurig sondern heiter und fröhlich sein“ – die Wege für die Schülerinnen und Schüler ebnen.
Stadträtin und Schuldezernentin Kirsten Dinnebier zeigte sich in ihrer Ansprache beeindruckt vom bisherigen Schaffen Biedebachs in unterschiedlichsten Aufgabenbereichen, welches nach deren eigenen Aussagen nur durch „extremste Strukturierung“ gelänge. Dinnebier bestätigte Struktur und Verbindlichkeit der neuen Schulleiterin. Sie schätze das gute Miteinander in der gemeinsamen Arbeit zwischen Schulträger und Schulleitung für immer bessere Rahmenbedingungen.
Dr. Rainer Viergutz gratulierte Frau Biedebach im Namen der Schulelternschaft zur Amtseinführung. „Sie haben sich zur vollsten Zufriedenheit bewährt“. Er wünschte eine wunderbare Amtszeit und sich und der Schule in den kommenden Jahren noch bessere Gelingensbedingungen im Hinblick auf einen besseren Betreuungsschlüssel, also mehr Lehrkräfte für die zu betreuenden Schülerinnen und Schüler.
Eleonore Zapf von der SV sprach von einem „großen Tag“, „…erstmalig in der 200-jährigen Geschichte ist es nun eine Frau!“ Frau Biedebach habe immer ein offenes Ohr für die Schülerschaft gehabt. „…wir laden Sie ein, den Schülerinnen und Schülern auf Augenhöhe zu begegnen und Herausforderungen gemeinsam, nachhaltig und dauerhaft zu lösen.“
Jakob Franz bot Frau Biedebach an, die große Verantwortung, viele Meinungen unter einen Hut zu bringen, nicht allein tragen zu müssen, denn „…wir Schüler arbeiten auch sehr gerne daran.“
In seinem Ausblick auf die Zukunft nimmt er die bereits erwähnte „Tatkraft“ der neuen Schuldirektorin liebevoll aufs Korn:
„In 2021 sind das Sekretariat und ihr Büro komplett renoviert,
2022 die neue Bestuhlung und Betischung aller Klassenräume abgeschlossen,
2024 die neue Computergeneration installiert,
2028 erfolgte die vollständige Umwandlung des Schulhofes mit flächendeckendem Klettergerüst und Spieleparcours und in
2045 endlich die erfolgreiche Restaurierung der Mädchentoiletten!“
Die SV überreichte Frau Biedebach „Nervennahrung für alles Unvorhersehbare“.
Stefan Höhbusch für den Personalrat nahm den Aschermittwoch zum Anlass für eine beispielhafte Büttenrede. „Wär et jetzt noch Karneval, wär ich in de Bütt gestiegen, hätt‘ den Bonzen den Spieschel vorgehalten, de Obrigkeit durch de Kakau gezogen… watt wär mir da allet einjefallen! Zum Beispiel zur Oberstudiendirektorin Biedebach!“ Es folgte eine schmissige Büttenrede, die von den Gästen mit Gelächter und viel Applaus gewürdigt wurde. „… mit dem Schlendrian, da ist jetzt Schluss, denn auf uns alle blickt hellwach, die Oberstudiendirektorin Biedebach!“
Als Geschenk überreichte er einige Dosen und 4 Jonglier-Bälle, die für Kollegium, Elternschaft, Schüler- und Trägerschaft der MLS stehen. Er wünschte der neuen Schulleiterin, dass sie mit allen Bällen jonglieren kann, ohne selbst zum Spielball zu werden. Darüber hinaus „…lassen sich die Bälle hervorragend quetschen und eignen sich zum Stressabbau.“ Streng auf den Privatgebrauch begrenzt sei allerdings das Bewerfen der Dosen, „…auf die man ja Bilder von zum Beispiel Kolleginnen und Kollegen aufkleben könne.“
Er wünschte alles Gute für die – voraussichtlich – lange Amtszeit.
Abschließende Rednerin war Frau Biedebach selbst, die ihre Freude darüber ausdrückte, dass sich so viele zu diesem „emotionalen Moment“ eingefunden haben. Ihre endgültige Ernennung sei „…das Ende einer Phase und Beginn einer Neuen. Der Prozess der ständigen Überprüfung endet.“
Sie zitierte Marburgs OB Dr. Thomas Spies, der gesagt habe, dass Schulen Orte sein sollen, an die Kinder gerne gehen. Sie wolle diese Forderung auf Lehrerinnen und Lehrer erweitern. Daher habe sie sich, wie schon ihr Vorgänger Karl Goecke, für den Umbau des Lehrerzimmers und weitere Arbeitsräume für ihr Kollegium eingesetzt. „Auch, wenn nicht alles fertig ist, haben sich die Arbeitsbedingungen deutlich verbessert.“
Möglichkeiten der Gestaltung sieht Frau Biedebach vor allem im Bereich der Schulentwicklung.
„Da sind wir uns alle einig, die Vielfalt wollen wir erhalten.“ Sie möchte aber auch eine Rückbesinnung auf die Leitlinien der MLS, auf „…unsere Erwartung auf Leistungsbereitschaft und Beharrlichkeit, sowie Übernahme von Verantwortung für sich und andere.“
In Zeiten von „Handy & Co“ sei das nicht so einfach, „ …aber wir wünschen uns ein gemeinsames Miteinander. Wertschätzung und Respekt machen uns als Gemeinschaft stark.“
Besonderen Dank sprach Frau Biedebach an ihr Schulleitungsteam mit Michael Pichl, Heinz Palz, Renate Wegener, Sabine Schäfer-Jarosz und Olaf van der Most aus. Auch dem Kollegium dankte sie, dessen Loyalität sie zu schätzen wüsste. Der „unglaublichen Geduld“ der beiden Damen in der Verwaltung Frau Arnhold-Emmerich und Frau Imhof zollte Biedebach großen Respekt.
„Wir haben noch so viel vor – die Ideen gehen uns bestimmt nicht aus! Ich wünsche allen, denen diese Schule am Herzen liegt eine gute Zusammenarbeit“.