Politiker besucht die 8d der MLS

Am 29.05.2019 besuchte der Grünen-Politiker Marco Nezi auf Einladung des PoWi-Lehrers Kay Noack den Unterricht der Klasse 8d an der Martin-Luther-Schule. Marco Nezi legte gleich zu Beginn der Stunde seine Doppelfunktion als Politiker und Lehrer offen. An dieser Stelle wurde den Schülerinnen und Schülern vor Augen geführt, dass Kommunalpolitiker ihr Amt nur nebenberuflich ausüben. Die Schülerinnen und Schülern hatten bereits im Vorfeld vor dem Besuch einige sie interessierende Fragen an den Politiker vorformuliert, sodass dieser über die möglichen Themengebiete schon im Bilde war. Die Schülerin Lilli W. hat die Rolle der Moderatorin übernommen und sich bereit erklärt dem Politiker Fragen zu stellen und durch die Stunde zu führen. Nach den Europawahlen haben 34% der Bevölkerung in der Stadt Marburg die Partei Bündnis 90/Die Grünen gewählt. Es ist das höchste Ergebnis im hessenweiten Vergleich. Der höchste Anteil an Grünen-Wählern lebt, laut Herrn Nezi, im Südviertel und der Oberstadt. Die Partei hat alleine im Landkreis Marburg-Biedenkopf 350 aktive Mitglieder. Noch vor zehn Jahren waren bei Wahlen die Hauptzielgruppe Studenten. Die nächste Frage der Schülermoderatorin Lilli W. bezog sich auf die alte und neugewonnene Verantwortung der Partei gegenüber den Wählern. Herr Nezi betonte eine deutliche Verantwortung schon dadurch, dass Die Grünen bereits zum zweiten mal zusammen mit der CDU einen Regierungsauftrag haben. Außerdem wollen sie nicht die Erwartungen der jetzigen Erstwähler enttäuschen und nehmen das, was sie als Wahlversprechen gemacht haben, sehr ernst. Eine erste Frage aus dem Plenum kam von Luisa W. Sie wollte von Marco Nezi wissen, was er davon hält, das Wahlalter auf 16 Jahre herabzusetzen. Herr Nezi antwortete, dass er diese Idee für sehr sinnvoll hält. An seiner Schule in Frankenberg wurde dieses Jahr die Juniorwahl mit rund 450 Schülerinnen und Schülern durchgeführt. Bei dieser Wahlsimulation für Schulen haben an seiner Schule immerhin 80% der Juniorwähler teilgenommen und 45% haben bei dieser Juniorwahl Die Grünen gewählt. Im weiteren Gesprächsverlauf äußerte sich Marco Nezi über seine nebenberufliche Tätigkeit in der Stadtverordnetenversammlung. Man treffe sich alle 4 Wochen mit 59 Mitgliedern und debattiere über alle vorgeschlagenen Themen. Der Anteil der Grünen in der Stadtverordnetenversammlung betrage, laut Herrn Nezi, neun Personen. Eines der Themen des Politikers Nezi ist die Verkehrspolitik. An diesem Punkt des Gespräches machte er den Schülerinnen und Schülern klar, dass Politik nicht immer auf „Kuschelkurs“ zu allen gehen kann und es mitunter unbequeme Lösungen geben muss. Um Klimaschutzziele zu erreichen gehört es eben auch dazu Straßen für den öffentlichen Verkehr zu sperren, Parkplätze teurer zu machen, eine CO2-Steuer einzuführen oder Benzin mehr zu besteuern. Die Schüler der Klasse interessierte auch, wie Marco Nezi den Beitrag vom Youtuber Rezo findet. Nezi betonte, dass sich Rezo einer Sprache bediene, die man versteht und die den Kindern und Jugendlichen sehr nah sei. Auf die Frage der Schülermoderatorin Lilli W.: was Herr Nezi gemacht hätte, würde Rezo ein derartiges Video über Die Grünen veröffentlichen, sagte der Politiker, dass man sich mit einer solchen Kritik auf jeden Fall auseinander setzen müsse. Eine weitere Frage der Schülerin Jasmin P. bezog sich darauf, wie die Partei auch weiterhin gute Ergebnisse bei den Wahlen erzielen will. Marco Nezi erwiderte daraufhin, dass Die Grünen eine Partei ist, die von Menschen mit akademischen Hintergrund gewählt wird. Es sei ihnen aber weiterhin wichtig moderner zu werden und ebenso mehr junge Menschen anzusprechen. Marco Nezi motivierte am Schluss der Fragestunde die Schülerinnen und Schülern nicht nur auf Demonstrationen von Fridays for Future zu gehen, sondern sich weiterführend politisch zu engagieren und sich bei Nabu, KiJuPa, Greenpeace oder Amnesty International einzubringen. Die gemeinsame Politiker-Frage- Stunde verging wie im Flug, trotz des Stundenendes blieben noch einige Schüler da, um mit dem Politiker weiter im Gespräch zu bleiben. An dieser Stelle geht besonderer Dank an Lilli W. für ihr außerordentlich rhetorisches Geschick und die Bereitschaft durch die Stunde zu führen. Ebenso gilt ein besonderer Dank Herrn Marco Nezi den Fragen der interessierten Schüler Rede und Antwort gestanden zu haben. (Kay Noack)

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