87 Martin-Luther-Schüler*innen lassen sich bei der DKMS registrieren

Um ein potentieller Lebensretter zu sein, muss man mindestens 17 Jahre alt sein und 50
Kilogramm wiegen. Dies traf auf viele Schüler*innen der Oberstufe der MLS zu
und so bildete sich, trotz eisiger Temperaturen, eine vergnüglich gestimmte Warteschlange
vor der Kunsthalle, wo der Sanitätsdienst der MLS bei der Entnahme der Speichelabstriche
half.


Der Morgen begann für alle in der Aula mit einem Vortrag von Lorena Braun, die
sich im Ehrenamt für die DKMS engagiert, indem sie z.B. Infovorträge zur
Stammzellenspende in Schulen hält. DKMS steht für Deutsche Knochenmarkspenderdatei
und die Vision des Gründers Dr. Peter Harf lautete: Wir besiegen Blutkrebs. Seit der
Gründung der gemeinnützigen GmbH 1991 ließen sich 9 Millionen potentielle
Stammzellenspender weltweit registrieren. Auf der Website der DKMS heißt es: „Wir
motivieren Menschen zur Registrierung als Stammzellspender, um Blutkrebspatienten
weltweit eine zweite Chance auf Leben zu geben.“ Davon kann jeder betroffen werden –
Tatsache ist, „… dass Blutkrebs die bei Kindern am häufigsten auftretende Krebsart ist“,
erklärte Braun. Die Erkrankung basiert auf einem gestörten Blutbildungsmechanismus, wo
die körpereigene Immunabwehr die blutbildenden Mutterzellen zerstört, was zwangsläufig
zum Tod führt. Die Chancen auf Heilung stehen aber gut, wenn ein passender Spender
gefunden wird. Dieser wird zunächst im familiären Umfeld des Erkrankten gesucht, da die
genetischen „Fingerabdrucksmerkmale“ in Familien am ehesten übereinstimmen. Ist dort
kein passender Spender zu finden, muss die Suche ausgeweitet werden und da ist eine sich
ständig erweiternde weltweite Datenbank absolut hilfreich.

Für den Datenschutz ist gesorgt, die Speichelproben und die im Falle einer Spende
entnommenen Stammzellen werden durch Codes entpersonalisiert, damit kein unbefugter
Zugriff erfolgen kann. Lorena Braun gelingt es in ihrem videogestützten Vortrag, die
Jugendlichen für eine Registrierung grundsätzlich zu gewinnen. Ausschlaggebend für die
große Zahl an tatsächlichen Registrierungen war eine Marburger Stammzellenspenderin,
die über ihre persönliche Erfahrung berichtete. Die Jugendlichen erfuhren, dass es schon
mit einigem Aufwand verbunden ist, wenn „… der Anruf kommt“. Unsere MLS-ler*innen
schritten zur Tat: „Mund auf, Stäbchen rein, Spender sein!“ heißt der Slogan der DKMS.
In der Kunsthalle wurden alle willigen Spender*innen von den Mitgliedern des
Schulsanitätsdienstes empfangen und es begann ein emsiges „Herumfuhrwerken“ mit den
Stäbchen in den Mündern. Der Behälter mit den versiegelten Proben füllte sich schnell und
so bleibt allen Beteiligten die Hoffnung, dass vielleicht ein passender Spender dabei ist, der
einer der ca. 34 in Deutschland derzeit auf einen Spender wartenden Familien geholfen
werden kann!
Schulleiterin Wyrola Biedebach ist dies „… eine ganz besondere Herzensangelegenheit und
enorm wichtig!“, daher initiierte sie die Aktion und rechtfertigt die kurze
Unterrichtsunterbrechung für den guten Zweck!
B. Griesel

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