„Lebendige Bibliothek“ Präventionsprojekt für die Jahrgangsstufe 10

„Ich fand es super, dass über Themen geredet wurde, die man sonst nicht so anspricht.“
Das war nur eine der positiven Rückmeldungen von Schüler*innen der Jahrgangsstufe 10 zum Präventionstag zu den Themengebieten „Suchtprävention und psychische Gesundheit bei Jugendlichen“ am 24. Januar 2022 an der MLS. Vorbereitet und gestaltet wurde dieser Tag von Kathrin Nordheim-Schmidt (Schulsozialarbeiterin) und Jonas Wahl (Suchtpräventionsbeauftragter der MLS) gemeinsam mit Frau Prof. Dr. Hanna Christiansen und Herrn Stracke vom Fachbereich Psychologie der Philipps-Universität Marburg und 24 Studierenden.
Dieses schon zum zweiten Mal stattfindende Projekt ist Bestandteil der Suchtprävention an der MLS und setzt den Wunsch der Schüler*innen und der Eltern, aber auch der Kolleg*innen um, die sich eine Anschlussveranstaltung zu den Suchtpräventionstagen in der Jahrgangsstufe 7 wünschten.
Am Projekttag konnten sich die Jugendlichen mit drei der folgenden Themen in Form einer „lebendigen Bibliothek“ beschäftigen:
Pathologischer PC- und Internetkonsum, Depression, Substanzkonsum, Angststörung, Zwangsstörungen, Essstörungen, ADHS und Nicht-suizidale Selbstverletzung.
Das Prinzip „Lebendige Bibliothek“ basiert darauf, dass sich die Jugendlichen in Kleingruppen ein „Buch/ Studierende“ ausleihen können und sich so interaktiv mit dem entsprechenden Thema beschäftigen. An diesem Vormittag konnten jeweils drei Bücher, also drei von den Studierenden vorbereitete und durchgeführte Workshops, ausleihen. Die Einwahl erfolgte in diesem Jahr per Zufall, da bis zum Schluss nicht klar war, ob die Veranstaltung pandemiebedingt stattfinden kann. Gerne hätten die Jugendlichen alle Themen besucht oder sich Themen selbst ausgewählt, was im kommenden Jahr verändert werden soll.
Die verschiedenen Themen wurden von den Studierenden so vorbereitet, dass es sich vor allem um eine Informationsveranstaltung mit Faktenwissen handelte, in der aber auch Raum für individuellen Fragen der Jugendlichen blieb. „Es geht vor allem darum, Halbwissen mit Fachwissen zu füllen und so eine größere Offenheit für die psychische Gesundheit zu entwickeln“, so Frau Nordheim-Schmidt. Sie stand, ebenso wir Herr Wahl und Herr Stracke, vor Ort für persönliche Themen und weiteren Gesprächsbedarf der Jugendlichen zur Verfügung.
Nach der Workshopphase fand innerhalb der Klassen eine Reflexion des Tages mit den Klassenlehrer*innen statt. Mit nach Hause nehmen konnten die Jugendlichen die Informationen zu allen Themen in Form von Fact-Sheets, die von den Studierenden erstellt worden sind, sowie Informationen zu Hilfsangeboten und Ansprechpersonen. „Wenn ich eine Wunde habe, lass ich mir ein Pflaster aufkleben. Genauso normal muss es werden, dass ich mir Hilfe hole, wenn ich psychische Probleme habe“, so eine Jugendliche im Anschluss an die Veranstaltung.
Positiv bewertet wurde von den Schüler*innen vor allem, dass Studierende des Fachbereichs Psychologie die Themen vorbereitet haben, ganz im Sinne des Ziels, Halbwissen mit Fachwissen zu füllen!
Die Zusammenarbeit mit der Uni habe wieder einmal sehr gut geklappt, so Herr Wahl, sodass das Projekt für die kommende Jahrgangsstufe 10 ebenfalls stattfinden soll.
(Pfeiffer)

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