Am 16. Oktober 2019 erreichte ein glänzendes Fußball-Team der MLS nach Stadt- und Kreismeistertitel den Regionalentscheid seiner Wettkampfklasse. Wegen der folgenden Pandemie wurde dieser jedoch nie ausgespielt, der Wettkampf bundesweit abgebrochen und unser Team der Möglichkeit einer erfolgreichen Fortsetzung beraubt.
FtfO_Schulsportwettkampf Fußball – Bericht zum Herunterladen (pdf)
Statt einer Fortsetzung wurde der Wettkampf am 30. März 2022 nach über zwei Jahren Wartezeit neu gestartet. Aus organisatorischen Gründen wurden Stadt- und Kreisentscheid dieses Mal zusammengelegt. So traten an einem verregneten Mittwochmorgen sieben Teams um einen Platz für den Regionalentscheid an. Neben anderen Marburger Teams, wie die der Steinmühle oder Elisabethschule, waren also auch Teams außerhalb Marburgs vertreten, wie die der Lahntalschule Biedenkopf oder der Stiftschule Amöneburg.
Stehend (von links nach rechts): Dennis Brandl, Oliver Herrmann, David Hanewinkel, Dominik Bösner, Justus Hohbein, Leon Mumberg, Kalle Lies, Jonathan Schneider, Lennard Sauerwald, Torben Heide, Pedro Conlon
Kniend (von links nach rechts): Mohammad Alshartah, Samuel Espinoza Opitz, Bela Macik, Till Hintermeier, Paul Wagner, Daniel Bösner, Elias Ribic
Nach einer Niederlage in der Gruppenphase gegen die Gesamtschule Ebsdorfergrund, in der Torben Heide mit einem Schuss ins linke obere Eck stellvertretend zeigte, wie gut unser Team gespielt hat, siegten wir souverän mit 3:0 gegen das Team der Stiftschule Amöneburg. Paul Wagner setzte diesem Spiel kurz vor Abpfiff mit einem Freistoß unter die äußere Querlatte einen denkwürdigen Schlusspunkt. Mit dem zweiten Platz der Gruppenphase sicherte unser Team so den Einzug ins Halbfinale, in dem mit der Elisabethschule der Favorit des Turniers wartete.
Im folgenden Stadtderby zeigte das MLS-Team den Zuschauenden über die gesamte Spielzeit hinweg eine beeindruckende Leistung. Trotz vielversprechender Angriffe der gegnerischen Offensive hielt Domink Bösner seine Mitspieler – gefühlt als elfter Feldspieler – mit beeindruckenden Paraden im Spiel. Wenn der Titel „Spieler des Turniers“ verliehen worden wäre, hätte sein Bruder Daniel ihn durch seine bemerkenswerte Übersicht, seine elegante Ballführung und seinen beherzten Einsatz nach Meinung der
Trainer konkurrenzlos verdient. Das ließ sich auch durch die Spieler der Elisabethschule und Steinmühle erkennen, die seine Aktionen in den Finalspielen vom Seitenrand aus verfolgten und feierten. Mit Daniel Bösner, Justus Hohbein, Leon Mumberg und Jonathan Schneider hatte unser Team ein Zentrum, für das man selbst überregional vergeblich nach vergleichbarer Qualität suchen würde.
Im Halbfinalspiel stand Lennard Sauerwald als linker Außenverteidiger einem der besten Offensivspieler des Turniers gegenüber, der seine Schule in der Gruppenphase zum ersten Platz schoss. Mit einem hohen Maß an Aufmerksamkeit und einem sehr guten Gespür für die jeweilige Spielsituation gelang es Lennard nicht nur diesen zu stoppen, sondern weitestgehend zu neutralisieren. Mit Kalle Lies, der als Neuzugang defensiv sicher und offensiv präsent einen super Eindruck hinterließ, Bela Macik, der nach anfänglichen Herausforderungen mit der Zeitumstellung seine einzigartige Zweikampfstärke und Spielintelligenz unter Beweis stellte, und Till Hintermeier, der als einer der jüngsten Spieler zeigte, dass Können unabhängig vom Alter gemessen werden sollte (und Wasser ein besserer Begleiter als Apfelsaft ist), blieben die Versuche der gegnerischen Offensive immer wieder erfolglos. Mohammad Alshartah, der als weiterer Neuzugang offensiv Glanzpunkte setzte, Elias Ribic, der mit großer Einsatzbereitschaft sogar als Mittelstürmer zur Verfügung stand, und Oliver Herrmann, als Vorbild für Teamgeist, bestätigten den positiven Eindruck, den unser Team an diesem Tag hinterlassen hat.
Durch vorbildliche gegenseitige Unterstützung und eine Moral, auf die die MLS stolz sein darf, verdiente sich unser Team schließlich den Treffer des Spiels, die Entscheidung des Stadtderbys und damit den Titel: Stadtmeister 2022. David Hanewinkel war nicht zu bremsen und unterstrich diese Beobachtung, indem er auf einer Strecke von Mittel- bis Torlinie als einer der jüngsten Spieler des Wettkampfes gleich mehrere Gegenspieler inklusive Torhüter sehr viel älter aussehen ließ. Mit Torben Heide, der stets anspielbar für seine Mitspieler und gefährlich für seine Gegner war, Paul Wagner, der neben seinen eindrucksvollen Offensivaktionen Wege über die gesamte Breite und Länge des Platzes in den Kunstrasen lief, und Samuel Espinoza Opitz, der alle Anwesenden durch seinen feinen Umgang mit dem Ball am Flügel vergessen ließ, dass er in der Regel im Zentrum spielt, hat die Stadt Marburg – vielleicht selbst auf Vereinsebene – selten ein solches Team gesehen. So war es am Ende des Finalspiels zwar traurig als Zweiter nicht am Regionalentscheid teilnehmen zu dürfen, doch der Stolz der Trainer überwiegt deutlich. Und wenn Erfolg bedeutet, die Liebe zum Spiel zu zeigen und sein Bestes zu geben, dann ist die MLS an diesem Tag nicht nur Meister der Stadt Marburg geworden.