Interview von Sabeth Seibert und Emilie Köhling (8c) mit Judith Affeld vom 10.07.2024
Sabeth Seibert und Emilie Köhling: Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben. Von wann bis wann besuchten Sie die MLS?
Judith Affeld: 1988 bis 1994.
Sabeth Seibert und Emilie Köhling: Hatten Sie ein Lieblingsfach?
Judith Affeld: Ja, Sport.
Sabeth Seibert und Emilie Köhling: Hat die Schule Sie in irgendeiner Hinsicht geprägt oder hatte sie Einfluss auf Ihre Karriere oder Ihren Berufsweg?
Judith Affeld: Die Schule hat mich sicherlich geprägt, ob sie Einfluss auf meine berufliche Karriere hatte, ist aber schwierig zu sagen. Schule war nicht so meins, ich wollte auch kein Abi machen und bin nach der 10. Klasse abgegangen. Ich war dann einfach froh, dass ich die Schulzeit hinter mich gebracht hatte.
Sabeth Seibert und Emilie Köhling: Welchen Eindruck hatten Sie von der MLS?
Judith Affeld: An sich fand ich sie gut, es war für mich als Schülerin ok. Ich meine, es ist eben ein Pflichtangebot, wir müssen nun mal alle in die Schule. Aber die MLS war nicht weit von meinem Zuhause entfernt und man hatte seine Freunde auf der Schule und so ein paar Lehrer, mit denen man ein bisschen besser konnte, und mit ein paar von ihnen nicht so, aber das ist, glaube ich, normal. Es war ok.
Sabeth Seibert und Emilie Köhling: Haben Sie noch irgendwelche Lehrer in Erinnerung, die Sie besonders gerne mochten?
Judith Affeld: Da war meine Mathe-Lehrerin, Frau Höhl, die war schon streng, aber fair. Die fand ich gut. Und unser Musiklehrer, Herrn Gissel, war einfach lustig. Und der andere Musiklehrer auch.
Sabeth Seibert und Emilie Köhling: War das vielleicht der Herr Förster?
Judith Affeld: Ja, genau, Herr Förster!
Sabeth Seibert und Emilie Köhling: Wie sind sie darauf gekommen, Erzieherin zu werden?
Judith Affeld: Ich wollte eigentlich zur Polizei, aber für die Polizei war ich zu klein, man musste damals noch Aufnahmetests machen, und da war von vornherein klar, dass ich die nicht bestehen kann, weil ich die Körpergröße nicht mitbringe. Und dann war es eher Zufall mit der Erzieher-Ausbildung.
Sabeth Seibert und Emilie Köhling: Wie sind Sie zu Ihrer Fußball-Karriere gekommen?
Judith Affeld: Ich hatte ja schon in Marburg gespielt und dann bin ich wegen der Ausbildung hier nach Frankfurt. Hier gab es damals die SG Praunheim [später 1. FFC Frankfurt], einfach einen guten Fußballverein, und dann haben meine Trainer das arrangiert, dass ich mit meinem zweiten Ausbildungsjahr – das erste Jahr spielte ich immer noch in Cappel – nach Frankfurt wechseln kann und dann bin ich in Frankfurt geblieben. Dann hat sich das parallel zum Beruflichen so etabliert, dass ich im Verein geblieben bin.
Sabeth Seibert und Emilie Köhling: Haben Sie einen Moment in Erinnerung, der am bedeutendsten für Sie war, zum Beispiel einen bedeutenden Titel oder einen Höhepunkt in ihrer Karriere?
Judith Affeld: Das war meine letzte Saison. Ich wusste schon am Anfang, dass ich zum Ende der Saison aufhöre, und habe es deshalb einfach nochmal anders genossen zu spielen. Da haben wir meiner Erinnerung nach auch nochmal die Deutsche Meisterschaft und h den DFB-Pokal gewonnen. Das waren immer schöne Events, gerade das Pokalfinale in Berlin. Aber es gibt trotzdem nicht diesen einen Moment.
Sabeth Seibert und Emilie Köhling: Haben Sie heute noch irgendwas mit Fußball zu tun oder gar nicht mehr?
Judith Affeld: Nein, eigentlich habe ich so richtig nichts mehr mit Fußball zu tun. Am Ende, als ich aufgehört habe, hatte ich auch nicht mehr so viel Lust auf Fußball und Vereinsleben, wobei der Fußball an sich mich immer noch begleitet. Also ich spiele jetzt zwar nicht mehr im Verein, aber ich kicke schon nochmal gerne und ein paar Leute kenne ich auch noch aus der Fußball-Zeit. Also ein bisschen hängt es noch drin, aber ich habe ja schon 2007 aufgehört, das ist ja schon gefühlte Ewigkeiten her.
Sabeth Seibert und Emilie Köhling: Mit wieviel Jahren haben Sie denn begonnen mit dem Fußball?
Judith Affeld: Beim FSV Cappel habe ich mit 14 Jahren angefangen, ich durfte vorher nicht in den Verein, von meiner Familie aus.
Sabeth Seibert und Emilie Köhling: Was war denn Ihr Traumberuf als Kind? Wollten Sie schon immer etwas mit Fußball machen oder Erzieherin werden?
Judith Affeld: Nein, weder, noch. Ich hatte mir als Kind gar nicht die Gedanken darüber gemacht, dass man auch Fußballer werden könnte, weil das ja damals auch mit den Frauen gar nicht so populär war. Für die Jungs war das etwas anderes. Für mich war das auch nie so ein Beruf an sich, es hat mir einfach Spaß gemacht, es war mein Hobby. In der Zeit, als ich Fußball gespielt habe, war es neben meinem Beruf einfach eine schöne Ergänzung.
Sabeth Seibert und Emilie Köhling: Vielen Dank für Ihre Zeit und alles Gute.
Judith Affeld: Danke gleichfalls.