Jungforscher treffen Excellenzforscher an der Martin-Luther-Schule

„Wir verfolgen mit unserem „open arms-Prinzip“ das Ziel, alle interessierten Schülerinnen und Schülern ab der Jahrgangsstufe 5, zunächst in Workshopphasen, mit spannenden Experimenten zu konfrontieren, so dass die Teilnehmer durch eigenständige Variationen in die Lage versetzt werden, naturwissenschaftliche Fragestellungen zu beantworten.“, erläuterte Herr Wißner, Initiator der AG Forschungswerkstatt, die Leitidee.

Der Einstieg in das Thema „Forschen – mit Begeisterung“ wird dabei tatkräftig unterstützt durch den Besuch zweier Experten, in Persona Frau Prof. Dr. Pogge von Strandmann und Herrn Prof. Dr. Bode, die Einblick in ihren persönlichen Lebenslauf gaben, um ihren Weg in die naturwissenschaftliche Welt den Jugendlichen näher zu bringen.
Der damit verbundene Plan, Berührungspunkte für die Schülerinnen und Schüler zu schaffen, ging dabei voll auf. Die Jungforscherinnen und Jungforscher beteiligten sich begeistert und lebhaft an der Diskussion mit den Spitzenforschern, die ihre Forschung mit viel Empathie darstellten und sich den Fragen des Publikums stellten.
Herr Prof. Bode erläuterte z.B. mit einprägsamen Schaubildern, wie Medikamente auf der Grundlage der Biosynthese gewonnen oder synthetisiert werden. Dabei wurde deutlich, dass kein Chemiker einen Wirkstoff am Computer konstruiert, sondern dass er auf der Grundlage von Vermutungen und Entdeckungen Wirkstoffe in der Natur finden kann. Hierbei stellte der Leiter des Max-Planck-Instituts die Bedeutung der Bakterien heraus. Mit dem Fakt, dass jeder erwachsene Mensch nie allein unterwegs ist, da er immer ca. zwei bis zweieinhalb Kilogramm Bakterien mit sich führe, die in ihrer Funktion zum Teil lebenswichtig für den Organismus Mensch seien, überraschte er die faszinierte Zuhörerschaft.
Anknüpfend an die Erkenntnisse, die Herr Bode lieferte, schlug Frau Prof. Dr. Pogge von Strandmann den Bogen zur biomedizinischen Forschung. Schwerpunkt ihrer Forschung ist die immunbiologische Krebstherapie, die als wirkungsvolle und zukunftsträchtige Alternativbehandlung zur konventionellen Strahlentherapie weiter an Bedeutung gewinnt. Dieser innovative Weg versucht, die Kommunikation von Krebszellen zu manipulieren, um die Entartung weiterer Zellen zu verhindern, um so beispielsweise die Bildung von Metastasen zu verhindern. Die einwöchige Forschungswoche lädt dabei ein, Schülerinnen und Schülern ein Forum zu schaffen, eigene Ideen zu entwickeln, oder sich Vorschläge zu eigen zu machen.
„Wir möchten unseren Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmern die Chance bieten, eigene Gedanken und Faszinationen zu äußern. Dabei besteht für uns die Herausforderung, die richtigen Impulse zu geben, damit aus einem Gedanken oder der Faszination für ein Thema, eine tragfähige Projektidee entstehen kann.“, unterstrich Frau Dr. Reißmann die Bedeutung der Beratung der Jugendlichen auf ihrem Weg zum Jungforscher.
Mit dem Ende der Forschungswerkstatt-Woche, die bis Freitag andauert, endet aber nicht das Engagement. Die so „infizierten“ Schülerinnen und Schüler können in der anschließenden Projektwoche auf freiwilliger Basis und betreut durch weitere Kollegen aus dem Team (Herrn Dr. Hussein und Herrn Heß) über das gesamte Schuljahr, das Schülerlabor nach Absprache weitgehend selbstständig nutzen, um Fortschritte zu erzielen.
Aktuell wird u.a. eine Jugend-forscht-Arbeit zum Thema „Ionenantrieb“ betreut.
„Wichtig ist uns zu betonen, dass wir nicht primär eine Wettbewerbsvorbereitung (Jugend forscht / Schüler experimentieren) betreiben, sondern ebenso Formate, wie z.B. eine Besondere Lernleistung oder das Anfertigen einer wissenschaftlichen Hausarbeit unterstützen. Alle drei Leistungen sind dabei voll wirksam für den Erwerb des MINT-EC-Zertifikates, welches als Auszeichnung für besondere Leistungen von Abiturientinnen und Abiturienten an der Martin- Luther-Schule verliehen wird.“, ergänzte Herr Wißner die Konzeption.
(Wißner)

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