Gastvortrag von Prof. Dr. Kati Thieme sorgte für volle Aula in der Martin-Luther-Schule
Im Rahmen der neuen Vortragsreihe ‘LadiesNights’ an der Martin-Luther-Schule referierte Frau Prof. Dr. Kati Thieme zum Thema „Erlernen wir krank zu sein?“. Ihr Vortrag richtete sich an interessierte Schülerinnen und Schüler, Eltern und Kollegen die einen Einblick in das Leben und Arbeiten der Forscherin bekamen.
Zunächst berichtete Prof. Thieme von ihrem Forschungsauftrag in den USA und den Widrigkeiten, die sie und ihre Familie bei der Übersiedlung nach Seattle zu überwinden hatten. Dabei machte sie den Schülerinnen und Schülern Mut, sich nicht durch vermeintliche Sprachbarrieren daran hindern zu lassen, die Lern- und Arbeitsbedingungen anderer Länder kennen zu lernen. Die studierte Musikerin änderte mehrmals in ihrem Werdegang die Fachrichtung. Aus der Kardiologie wechselte sie nach Berlin in eine Rheumaklinik. Aus dem Zusammenhang zwischen „Herz und Schmerz“ ergaben sich so viele Fragen, dass Thieme den Schritt in die medizinische Forschung vollzog.
Ihre Arbeit auf dem Gebiet der Schmerzforschung wurde in diesem Jahr mit dem „Deutschen Schmerzpreis“ gewürdigt. Der Zusammenhang zwischen ansteigendem Blutdruck und absinkendem Schmerzpegel fokussierte das Team um Prof. Thieme u.a. auf die Erforschung der Funktion der Barorezeptoren in der Halsschlagader des Menschen. Die hieraus abgeleiteten Maßnahmen zeigen bei der Behandlung von Schmerzpatienten gute Erfolge und lassen auf weitere Entdeckungen und Behandlungsmöglichkeiten hoffen.
Besonders profitieren konnten die Schülerinnen und Schüler von Thiemes Ausführungen zum ‘Lampenfieber’ und damit einhergehender Übelkeit oder Bauchschmerzen, womit viele Schüler tagtäglich unfreiwillig Erfahrungen machen. Nach der wissenschaftlichen Offenlegung der bestehenden Mechanismen zwischen Aufregung und Schmerzsymptomatik gab Prof. Thieme hilfreiche Hinweise zum Umgang mit der Prüfungsangst. Unterstützend sei ein allgemeines kardio-vaskuläres Training um den Körper gesund zu halten und zum Beispiel regelmäßiges Singen als Training für die Barorezeptoren. Darüber hinaus sei es wichtig, um seine Stärken zu wissen und sich selbst für Erfolge zu belohnen.
Betina Griesel