Martin-Luther-Schule. Die gut besuchte Vortragsreihe „LadiesNights“ ging mit dem Beitrag der Marburger Physikerin Frau Prof. Dr. Kerstin Volz vorerst in die Sommerpause. Die Leiterin des Struktur- und Technologieforschungslabors der Universität Marburg brachte die Zuhörer in der Aula der Martin-Luther-Schule mit ihrem Vortrag über Nanotechnologie zum Staunen. So sind die Objekte ihrer Forschung nicht nur für das bloße Auge unsichtbar, sondern zudem noch unvorstellbar klein. Mathematisch wird die Größenordnung des Nanometers in 10-9 Meter angegeben, was bedeutet, dass es sich um ein Milliardstel eines Meters handelt. Das Größenverhältnis zwischen einer Erbse und dem Planeten Erde entspräche ungefähr dem Verhältnis eines Nanometers zu einem Meter, so Volz. Ihr Forschungsgebiet ist die Abbildungstechnik atomarer Strukturen mit Hilfe eines Transmissionselektronenmikroskops (TEM), um zum Beispiel moderne Halbleitertechnologie weiterzuentwickeln.
Die Martin-Luther-Schule ging mit dem Engagement der auf ihrem Gebiet führenden Forscherinnen, die der Reihe den Namen ‘LadiesNights’ einbrachte, einen neuen Weg der Kooperation zwischen Schule und Universität. „Als MINT-Schule und Leuchtturmschule für Mathematik und Naturwissenschaften wollen wir nahe liegende Ressourcen optimal für unsere Schüler nutzen“, sagte MINT-Koordinatorin Judith Plaum zu Ihrer Idee, hochkarätige Marburger Wissenschaftlerinnen in die MLS zu holen. Die Vorträge von Frau Prof. Dr. Seema Agarwal, der Diplomgeographin Astrid Bendix, der Medizinerin Prof. Dr. Kati Thieme und der Physikerin Frau Prof. Dr. Kerstin Volz waren für die Schüler aber nicht nur spannende Fachvorlesungen. Auch am jeweiligen Werdegang der Marburger Forscherinnen waren die Schüler besonderes interessiert. „Berührungspunkte mit der Hochschule müssen zukünftig mehr in den Schulalltag des Gymnasiums einfließen. Schüler brauchen Inspiration für die Auseinandersetzung mit der Frage, was nach dem Abitur für sie möglich ist“, sagte Plaum zu ihrer Idee. Eine Fortsetzung der Vortragsreihe im kommenden Jahr ist geplant.
Betina Griesel