Unter dem Titel „Make-IT-Safe“ startet im September die Ausbildung von jeweils zwei Schülerinnen und Schülern des Jahrgangs 6 und 8. Das zweijährige Projekt, welches in fünf EU-Ländern stattfindet, richtet sich an Jugendliche im Alter von 12-18 Jahren, möchte einen sicheren Umgang mit digitalen Medien vermitteln und informiert über ‘Cyber-Mobbing’ und insbesondere ‘Cyber-Grooming’. Darunter versteht man gezielte sexualisierte Ansprachen von Kindern und Jugendlichen durch Gleichaltrige und Erwachsene im Internet bzw. über das Handy.
Die ‘Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung’ (ECPAT) setzt dabei auf den ‘Peer-to-Peer-Ansatz, d.h. Jugendliche werden als Multiplikatoren so geschult, dass sie ihr Wissen an Gleichaltrige weitergeben können. Im Rahmen des groß angelegten EU-Projektes finden drei zweitägige Seminare in Düsseldorf und in Berlin statt, wo sich alle Teilnehmer zu Schulung und Austausch treffen. Über die gesamte Zeit werden die Teilnehmer von IT-Experten und zwei Lehrerinnen der MLS betreut. Das MLS-Team mit David Schrader, Melissa Wollenberg, Luisa Jacobs und Justus Gillmann wird u.a. vom Marburger Staatsanwalt Rust beraten, der sich als Experte für das ‘Cyber-Grooming’ zur Verfügung stellte. „Es ist wichtig, dass über sexuelle Angriffe im Internet aufgeklärt wird und konkrete Handlungskompetenzen erworben werden“, erklärt die Vermittlerin des Projekts Birgit von Bargen, „denn die Folgen solcher Ansprachen können das Leben eines Teenagers schwerwiegend beeinträchtigen.“ Solche ‘unerwünschten’ Begegnungen im Internet nehmen im Alltag von Teenagern stetig zu, da soziale Netzwerke und Chatrooms eine Kommunikation ermöglichen, die oft unter Angabe falscher Identitäten zur unerkannten Kontaktaufnahme genutzt werden. Ziel der Schulung ist es, dieser Gefahr vorzubeugen, sie richtig einzuschätzen und im Falle einer Attacke angemessen reagieren zu können.
Betina Griesel