MLS Schüler skypen mit amerikanischer High-School-Klasse

MLS- High School Wareham (MA, USA)             

25 Schüler-innen des Englisch-Grundkurses der Q1/Q2 (Jgst.12) skypten über das gesamte Schuljahr hindurch regelmäßig mit amerikanischer High-School Klasse über aktuelle Themen, wie den amerikanischen Traum,  Obamas Wiederwahl, die gleichgeschlechtliche Ehe  und  Waffengesetze in den USA, Stereotypen in beiden Ländern und die Jobwelt.

Die Idee hierzu kam von einer Schülerin der Jahrgangsstufe 12/ Q1 (Sophie An),  die ein Schuljahr  an der High School Wareham in Massachusetts verbracht hatte; sofort waren Lehrerin und Schüler-innen entflammt.

Das erste gemeinsame SKYPE-Gespräch wurde von den Lehrern der beiden Schulen vorbereitet, die große Frage der Technik geklärt, alles natürlich über Skype.  Die Themen und Fragen wiederum wurden von den Schülern in kleinen Gruppen vorbereitet und in eigener Regie thematisch  aufgeteilt.

Der erste Gesprächstermin fiel jedoch dem Sturm Sandy zum Opfer (Oktober 2012), da just an diesem Tag des ersten Telefonats die Schule in Massachusetts geschlossen werden musste und es auch keinen Strom gab. Die Enttäuschung war groß, aber man war froh, dass nichts Schlimmeres in diesem Bundesland passiert war! Da der Unterricht morgens und alle zwei Wochen am Nachmittag stattfindet und nur diese Nachmittagsstunden sich wegen des Zeitunterschiedes von 6 Stunden eignen, wurde nun zwei Wochen gewartet, bis es endlich so weit war.

Das Gespräch wird über den Laptop per Beamer auf eine große Leinwand projiziert, wobei alle Schüler einander sehen (MLS-Bib). Wer sprechen möchte, kommt nach vorne und berichtet, gibt seine Meinung wieder oder aber stellt eine Frage. Die deutschen Schüler, auch ein wenig vorsichtig wegen der ad hoc erwarteten sprachlichen Fähigkeiten, hatten die Reihenfolge vorher festgelegt, so dass sie so sicherer ins Gespräch starten konnten.So entstanden in den fast 60 Minuten Gesprächsfäden um Obamas Wiederwahl, wobei die meisten Amerikanischen Schüler ihn toll und cool fanden, über die Gesundheitsversorgung und die gleichgeschlechtliche Ehe sowie das gegenwärtige Thema des Kurses: der amerikanische Traum und inwiefern dieser überhaupt besteht. Sehr ehrlich und spontan wurden Antworten gegeben und neue Fragen entwickelt. Da die High-School Klasse eine Klasse mit Politik im Schwerpunkt ist, hat sie auch großes Interesse an Fragen der deutschen Politik sowie Europa.

Bei dem zweiten SKYPE- Gespräch im November 2012, das über 60 Minuten dauerte, kam auch die Frage seitens der deutschen Schüler-innen nach den Waffengesetzen in den USA, dem gun control, auf, die mit Hinweis auf die Verfassung und die Selbstverteidigung beantwortet wurden, wobei einige amerikanischen Schüler-innen durchaus auch auf die Gefahren des Waffenbesitzes hinwiesen, welche sich im Dezember in Newtown/ Connecticut bei der Schulschießerei und dem Amoklauf auf tragischste Weise bewahrheitete. Wie ein Hohn musste jetzt eine Bemerkung seitens einer amerikanischen Lehrkraft klingen, die die europäische Sicht kritisierte, da in Europa wohl der Eindruck herrsche, dass alle Amerikaner Cowboys seien, die mit Gewehren herumfuchtelten, dem sei gewiss nicht so. Diese letzte traurige und schmerzliche Schulschießerei wurde bei dem nächsten SKYPE-Gespräch im Februar erörtert und auch die nötigen Konsequenzen daraus diskutiert, wie z.B. die unbedingte Verschärfung des Waffenbesitzes in den USA, wie Obama sie entschlossen angeht.

Im März 2013 lag der Schwerpunkt auf Stereotypen und Klischees, die die beiden Länder auszeichnen; diese wurden aufgegriffen, ausgetauscht und differenzierter betrachtet. Die Amerikanischen Schüler und Schülerinnen nannten an erster Stelle die in den USA nicht übliche und erlaubte Raserei, wie sie auf deutschen Autobahnen durchaus erlebbar ist, und (leider) auch ihre Faszination darüber..

Im letzten Skype-Gespräch im Juni 2013 spielte das Arbeitsleben in den USA und in Deutschland eine große Rolle. Die Jugendlichen diskutierten über ihre Zukunftsvisionen sowie Jobs während der Schulzeit.

Natürlich war bei den sogenannten SKYPE-Konferenzen in der MLS-Bib auch genügend Raum für Fragen nach der Freizeitgestaltung und Partys am Wochenende, und ob die Eltern und die Schule sehr streng sind oder eher nicht und wie es denn mit dem Alkohol sei…

Mit einem durchaus motivierten Gefühl, dass trotz der manchmal doch dürftigen Übertragungstechnik enorm viel verstanden und gesprochen wurde, lobten die Schüler einhellig diese einmalige Chance des simultanen Telefonierens mit Jugendlichen gleichen Alters- in einem Land so weit entfernt, aber eben zeitgleich und somit sehr authentisch.

Und wieder einmal beweist sich, wie groß die Anziehungskraft, der Reiz und die sinnvoll genutzte Funktionalität der neuen Medien ist. Die jungen Leute lassen sich gerne, aber auch verlässlich darauf ein. Sie sind eben Experten darin und die Schule, der Unterricht profitiert davon, da die Schüler-innen das Lernen zu ihrer eigenen Sache machen! Nichts dagegen einzuwenden!

Alev Laßmann, Englischlehrerin der Jahrgangsstufe  Q1 / Q2 (12) MLS

Juni 2013

 

 

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