MLS sammelt 2000€ für Flüchtlinge bei Schulfest

Es war ein langer, aber etwas anderer und schöner Tag, als die Martin-Luther-Schule ihr diesjähriges Schulfest unter dem Motto „Begegnung“ feierte. Anstatt um ein Uhr nach Hause zu gehen, füllten Schüler, Eltern und Lehrer bei strahlendem Sonnenschein den sonst am Freitagnachmittag verwaist daliegenden Schulhof mit fröhlichem Leben. Der Erlös des Festes sollte dem Flüchtlingscamp in Marburg zu gute kommen.
Nach der Eröffnung durch die Bläserklassen der Jahrgangsstufe 6 und den Schulleiter, Herrn Goecke, erwartete die Gäste ein buntes Bühnenprogramm mit Musik, Sketchen, einer Tanzdarbietung und sogar einem Poetry-Slam.


Eine regelrechte „Fressmeile“ mit Würstchen, Cocktails, Waffeln, Kuchen, Sandwichs und Crêpes zog sich längs des Hauptgebäudes hin. Für gesunde Ernährung auf dem Schulhof sorgten die „fliegenden“Fünft- und Sechstklässler mit Obst- und Gemüsespießen. In der Cafeteria konnte man sich im „Café der elf Nationen“ verwöhnen lassen oder bei Tex-Mex die südamerikanische Küche genießen. Ergänzt wurde die kulinarische Vielfalt durch Spielangebote und Wettbewerbe aller Art: „Nachts in der Biosammlung“ war es ganz schön gruselig zwischen Reptilien und Insekten, im Casino konnte man zocken, an verschiedenen Jahrmarktattraktionen seine Geschicklichkeit beweisen und ein Highlight war sicher das Bierkistenklettern in der Kunsthalle – eine Herausforderung für Groß und Klein.
Für die besondere Begegnung aber hatten die SV und der Leistungskurs Geschichte um Werner Wörder gesorgt. Sie hatten die Idee, Jugendliche aus dem Camp zum Schulfest einzuladen. Immer zwei Gäste sollten von einer Schülerin oder einem Schüler betreut werden.
Mit Hilfe von Frau Ghafury, einer der Verantwortlichen im Camp, gelang es, eine kleine Gruppe junger Asylbewerber zwischen 15 und 27 Jahren zur Martin-Luther-Schule zu bringen, wo sie vom Schulleiter herzlich willkommen geheißen wurden. Aufgrund der doch vorhandenen Sprachbarriere war es zunächst gar nicht so einfach, ins Gespräch miteinander zu kommen. Doch bald schon tauchten die verschiedenen kleinen Gruppen in die fröhliche Menge ein. Die Gäste wollten auch gerne das Schulgebäude besichtigen und trafen sich dann beim Teetrinken und zum Plaudern im „Café der 11 Nationen“ in der Cafeteria. Ein etwas älterer Syrer äußerte, dass es für ihn wichtig sei, einmal wieder in einer richtigen Schule zu sein, da er zu Hause die Schule nicht habe abschließen können. Einige der Gäste erzählten von ihren Erlebnissen, andere waren sehr zurückhaltend.
Insgesamt zogen alle Beteiligten jedoch eine positive Bilanz des Besuches. Ob man sich wiedersieht, ist noch ungewiss, da sicher einige der Gäste weiterziehen werden.

Die Schülerinnen und Schüler der Martin-Luther-Schule wünschen sich jedenfalls ein möglichst konkretes Projekt für den erwirtschafteten Erlös des Festes, und so werden wir nach den Herbstferien gemeinsam überlegen, welchem Zweck wir ihn widmen.

Carola Flammer

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