Am vergangenem Freitag gab der Komponist Günther Wiesemann mit eigenen Werken zum Thema „Musik und Sprache-sprachlose Musik“ interessierten Schülern einen Einblick in seine Arbeit.
Der Bratschist Benjamin Nachbar eröffnete das Konzert mit zwei Beiträgen für Bratsche, einem Capriccio von B. Campagnoli und einer Sonate von N. Paganini. Im Anschluss daran moderierte Wiesemann sein „Poema sine verbis“ an, eine Eigenkomposition für Klavier. Das Stück vereinte Elemente vergangener Musikepochen auf vielfältige Weise mit neuartigen Klangeffekten. Wiesemann zupfte und strich die Flügelsaiten ergänzend zu seinem virtuosen Spiel auf der Tastatur, was bei den Schülern sichtbares Erstaunen
erzeugte. Wiesemanns Konzept ging auf, über den Live-Vortrag Aufmerksamkeit und Neugier für die ungewohnten Klänge sogenannter ‘ernsthafter Musik’ bei den Schülern zu erwecken. Er will mit seiner Arbeit in den Schulen Brücken bauen, um eine Begegnung mit der ‘Neuen Musik’ und ihren fremden Klängen zu erleichtern. Neben neuen Spieltechniken war auch die Besetzung des Stückes „Die Begegnung – the encounter“ für Klavier, Bratsche und Sprecher für die Schüler eine neue Erfahrung. Wiesemann trug während seines Klavierspiels eigene Gedichte vor, die z.B. die Frage nach der Sprachlosigkeit bzw. dem Verlust der Sprachfähigkeit des Menschen stellen. Den Schülern der Musikgrundkurse der Jahrgänge 11 und 12 verschlug es jedenfalls nicht die Sprache, im abschließenden Gespräch stellten sie Wiesemann zahlreiche Fragen zu seiner Arbeit. Unter herzlichem Applaus dankte Musiklehrerin Birte Prigge beiden Musikern für die gelungene Gestaltung einer Begegnung mit außergewöhnlichem kulturellen Inhalt.
Text: B. Griesel
Fotos: J. Förster