Am 13. März konnten die Schüler*innen der Q4 der Martin-Luther-Schule gemeinsam mit ihren Lehrer*innen der Geschichtskurse Prof. Eckard Conze von der Philipps-Universität Marburg zu einem Vortrag mit anschließender Gesprächsrunde in der Aula begrüßen.
In seinem Vortrag legte Prof. Conze die historischen Hintergründe des Ukrainekrieges und seine Folgen für die Ukraine und Russland, aber auch für die westlichen Staaten, dar. Laut Prof. Conze bedeutet dieser Krieg eine Zäsur, das Ende einer historischen Epoche, die 1990 begonnen habe. Im Folgenden setzte Prof. Conze die Politik, die zu diesem Krieg geführt hat, in den historischen Kontext, angefangen beim Verhältnis der Ukraine zu Russland vor dem 20. Jahrhundert, um dann über die Geschichte des Verhältnisses im 20. Jahrhundert zu den letzten 30 Jahren zu kommen.
Der Krieg ist und bleibt ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg, so Prof. Conze, bei dem sich eine nach Westen orientierende Ukraine als Gegenbild zur diktatorischen Herrschaft Putins darstelle. Das Ziel Putins, die Rückkehr zur imperialen Macht des Zarenreiches, diene auch dazu, seine Macht innenpolitisch zu festigen. Ein Argument dabei sei die angebliche Demütigung Russlands durch den Westen. Hier sieht Prof. Conze Parallelen zu Adolf Hitler, der seine Politik auch gegen die Demütigung Deutschlands nach dem Ersten Weltkrieg gerichtet habe.